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Wie wird Twitter sich unter einem neuen CEO verändern?
Wie wird sich Twitter unter einem neuen CEO verändern – und kann es sich überhaupt verändern, wenn Elon Musk seit Oktober über 80% des Twitter-Personals entlassen hat?
Es ist noch zu früh, um genau zu sagen, was als nächstes für die Plattform kommen wird – und es ist erwähnenswert, dass Musk sowohl als Executive Chair als auch als CTO weiterhin aktiv bleibt, so dass es unwahrscheinlich ist, dass es eine signifikante Abweichung von seinen ursprünglichen Plänen für die App geben wird. Aber dennoch wird ein neuer Chef eine bedeutende Veränderung sein, und basierend auf der Person, die angeblich für die Rolle ausgewählt wurde, gibt es einige ziemlich starke Indikatoren dafür, was wahrscheinlich als nächstes kommt.
Eine neue CEO: Linda Yaccarino
Nach Angaben des Wall Street Journal soll Linda Yaccarino, derzeitiger Leiter der Werbung bei NBCUniversal, die Person sein, die als CEO der App übernimmt, während Musk in sechs Wochen zurücktritt, um Platz für den neuen Chef zu schaffen.
Yaccarino arbeitet seit über einem Jahrzehnt bei NBCUniversal und hat wesentlich zum Aufbau des Plattform-Geschäfts beigetragen, insbesondere zur Schaffung des werbefinanzierten Streaming-Dienstes Peacock. Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Überlegung im Kontext von Twitter ist. Wie Elon Musk immer wieder betont hat, ist seine Vision für Twitter nicht unbedingt als eine Art von Social-Media-Plattform, sondern er sieht Twitter eher als Konkurrenten für traditionelle Nachrichtenmedien, wobei die Plattform darauf abzielt, „die genaueste Informationsquelle“ über weltweite Ereignisse zu werden.
Eine größere Fokus auf Video
Elon Musk hat auch darauf hingewiesen, dass Video ein Schwerpunkt für die App in Zukunft sein wird, in der Hoffnung, dass es irgendwann YouTube herausfordern könnte, indem es erstklassige Ersteller gewinnt und sie dazu bringt, Inhalte exklusiv in der App zu teilen. Hinzu kommt die kürzliche Ankündigung, dass Tucker Carlson bald eine neue Show ausschließlich auf Twitter starten wird. Es scheint also, dass Musk bestrebt ist, sein eigenes Streaming-Angebot innerhalb der App aufzubauen, mit einem Schwerpunkt auf exklusivem Programm, das idealerweise mehr Zuschauer und Ersteller anlocken wird.
Yaccarino ist in diesem Kontext die perfekte Wahl, da sie bereits die Erfahrungen des Aufbaus eines werbefinanzierten Streaming-Dienstes gesammelt hat, der mittlerweile über 20 Millionen Abonnenten hat. Peacock arbeitet noch immer mit Verlust, aber auf Twitter könnte der Aufwand theoretisch viel geringer sein, da es nicht versuchen wird, hochwertiges Premium-Programm für den Dienst zu produzieren, sondern sich eher darauf konzentrieren wird, Erstellern eine Möglichkeit zu bieten, mit minimalem Investment von Twitter selbst Geld aus Werbeeinnahmen zu verdienen.
Mehr Video, mehr exklusive Inhalte, und ein größerer Fokus auf Nachrichten
Was würde das für Twitter bedeuten? Viel mehr Video, viel mehr exklusiven Inhalt und ein noch größerer Schub, um die App als den besten Ort für die aktuellsten Nachrichten darzustellen. Ich vermute, dass der Plan irgendwann sein wird, Video zu einem zentraleren Element der Benutzeroberfläche zu machen, um die wachsende Programmauswahl hervorzuheben, wobei Musk Twitter nicht mehr als Tochtergesellschaft traditioneller Medien betrachtet, sondern als eine echte Alternative.
Zurück im Jahr 2016 hat Twitter exklusive Verträge mit der MLB, NFL und NBA unterzeichnet, um Spiele direkt in der App zu übertragen, im Rahmen eines größeren Bestrebens, den Anstieg des Live-TV-Tweeting mit dem Material selbst zu verbinden. Twitter hat auch mehrere Konzepte für ein kombiniertes Anschauungs- und Tweeting-Erlebnis entwickelt, aber keine dieser Initiativen verzeichnete signifikante Erfolge. Twitter hat schließlich seine Live-Streaming-Bemühungen zurückgefahren und sich stattdessen auf seinen Kernnutzen konzentriert. Aber das war vor langer Zeit, und in der Zwischenzeit hat sich im Streaming-Landschaft viel getan.
Die Rückkehr von Werbetreibenden
Wird das Werbetreibende zurück auf die Plattform bringen? Musk selbst hat kürzlich darauf hingewiesen, dass der Werbeerlös von Twitter seit seiner Übernahme um 50% gesunken ist, aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Wiedereinstellung früherer gesperrter Benutzer und anderer Änderungen in der Vorgehensweise. Elon hatte offenbar gehofft, Abonnements zu einem größeren Element von Twitters Gesamterlös zu machen, wodurch die Abhängigkeit von Werbedollar reduziert würde und demzufolge auch der Bedarf, Werbepolitikern nachzugeben. Basierend auf den neuesten Daten zu Twitter-Blue-Abonnements (derzeit 0,3% der Twitter-Nutzer) wird das wohl nicht passieren, weshalb er jetzt einen neuen CEO braucht, um die Wahrnehmung in diesem Bereich zu ändern.
Es scheint, dass Video infolge dessen zum nächsten großen Fokus wird, und wenn Twitter einige weitere bekannte Sender und Schöpfer – wie etwa Elon’s Kumpel Mr. Beast – für sich gewinnen kann, könnte das vielleicht ein erfolgversprechender Weg sein, um eine stärkere Grundlage für das Plattformwachstum zu schaffen.