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Threads erreicht in Rekordzeit 100 Millionen Mitglieder

Wie erwartet ist die neue Threads-App von Meta nun zur am schnellsten wachsenden App aller Zeiten geworden. Das viel erwartete Twitter-Alternative wurde einen Tag früher als erwartet am Mittwoch letzter Woche veröffentlicht und erreichte innerhalb von 24 Stunden 30 Millionen Anmeldungen. Nur wenige Stunden später waren es bereits 50 Millionen und innerhalb von weniger als zwei Tagen sogar 70 Millionen. Nun hat Threads die Marke von 100 Millionen Anmeldungen überschritten und ist somit die schnellste App, die jemals 100 Millionen Mitglieder erreicht hat.

Kontext und Nutzung

Die rasante Entwicklung von Threads übertrifft den Erfolg der ChatGPT-App, die in diesem Jahr bereits nach zwei Monaten 100 Millionen Nutzer erreichte. Meta nutzt dabei die Netzwerkeffekte von Instagram, um die Anmeldungen für Threads zu verstärken. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass „Anmeldungen“ und „aktive Nutzer“ zwei unterschiedliche Messungen sind. Wir wissen noch nicht, wie stark die Nutzer in die App involviert sind und wie viel Zeit sie tatsächlich in der App verbringen. Aber schon allein die hohe Anzahl an Anmeldungen ist ein bedeutender erster Schritt.

Im Vergleich dazu hat Twitter etwa 250 Millionen täglich aktive Nutzer. Die Tatsache, dass Threads so schnell so viel Schwung aufgebaut hat, ist ein vielversprechendes Zeichen dafür, dass die App ein ernsthafter Konkurrent sein könnte. Interessanterweise hat Instagram-Chef Adam Mosseri darauf hingewiesen, dass die Diskussionen, die in Threads angeregt werden sollen, sich deutlich von den Schwerpunkten von Twitter unterscheiden. Während Twitter sich auf Nachrichten und aktuelle Ereignisse konzentriert, will Meta sich mehr auf positive menschliche Interaktionen und unterhaltsamere Inhalte fokussieren.

Die Herausforderung der Algorithmusgestaltung

Die Frage ist nun, wie Meta es schafft, Threads-Nutzer zu positiven Interaktionen zu führen und negative Inhalte zu vermeiden. Historisch gesehen sind emotional aufgeladene Beiträge diejenigen, die die größten Reaktionen hervorrufen und somit am viralsten sind. Während im idealen Fall Freude im Mittelpunkt stehen sollte, ist es einfacher, Wut hervorzurufen. Dies könnte auch ein Grund dafür sein, dass die Mediennlandschaft so polarisierend geworden ist, da Nachrichtenportale verstärkt auf kontroverse Inhalte setzen, um Aufmerksamkeit und Traffic zu generieren.

Meta steht vor der Herausforderung, diese Dynamik zu verändern und Threads-Nutzer zu einer positiven Interaktion zu ermutigen. Mosseri hat keine konkreten Lösungen genannt, aber er betont, dass das Unternehmen Inhalte verstärken will, die die Nutzer eher mit Freunden teilen als öffentlich zugänglich machen. Gleichzeitig soll jedoch weder Nachrichten noch Politik bewusst entmutigt oder herabgestuft werden.

Meta hat in der Vergangenheit bereits verschiedene Entscheidungen getroffen, die einen Einfluss auf Verlage, das Nutzungsverhalten der User und die Wahrnehmung des Unternehmens hatten. Mosseri gibt zu, dass Meta in den frühen 2010er Jahren den Verlagen zu viel versprochen habe und dies ein Fehler war. Es war ein Fehler, das Potenzial von Facebook zur Beeinflussung politischer Handlungen nicht ernst genug zu nehmen. Seitdem hat Meta seine Herangehensweise geändert und verschiebt den Fokus immer mehr weg von Nachrichten und Politik hin zu unterhaltsameren Inhalten.

Entwicklungen der Threads-App

Mosseri hat auch weitere Entwicklungen für die Threads-App angekündigt, die sich noch in einem frühen Stadium befindet:

  • Es wird eine verbesserte Suchfunktion geben, die über die derzeitige einfache Benutzersuche hinausgeht.
  • Threads wird aktive Hashtags haben, obwohl dies möglicherweise nicht unbedingt erforderlich ist, da algorithmische Übereinstimmungen und Texterkennung heutzutage effektivere Möglichkeiten bieten.
  • Es wird einen separaten „Following Feed“ geben, damit Nutzer nicht alle Empfehlungen durchsuchen müssen, wenn sie das nicht möchten.
  • Meta arbeitet weiterhin an dezentralen Elementen, die einen Datenaustausch und die Portabilität von Graphen ermöglichen.
  • Es wird eine Auto-Archivierungsoption geben, um das Profil auf dem neuesten Stand zu halten und eine negative Verbindung zu früheren unklugen Threads-Beiträgen zu vermeiden.
  • Ein in-App-Chat (DMs) wird möglicherweise nicht hinzugefügt, da es wahrscheinlicher ist, dass Meta diese Option mit Messenger/WhatsApp/Instagram Direct verknüpfen würde.

Mosseri betont jedoch, dass die Entwicklung dieser Funktionen einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Nun, da Threads die am schnellsten wachsende App aller Zeiten ist, konzentriert sich Meta jedoch voll und ganz darauf, den frühen Hype weiter auszubauen.

Die Auswirkungen auf Twitter

Was bedeutet das also für Twitter und wie wird Twitter auf den rasanten Aufstieg der neuen App reagieren? Abgesehen von möglichen rechtlichen Schritten aufgrund möglicher Verletzungen des geistigen Eigentums kann Twitter nicht viel tun, außer zu hoffen, dass seine eigenen Netzwerkeffekte und Ansätze für sein Publikum attraktiver sind.

Twitter-Chef Elon Musk hat sich stark für Meinungsfreiheit ausgesprochen und will in seiner App mehr Arten von Diskussionen zulassen. Das könnte zu einem Alleinstellungsmerkmal werden und möglicherweise einen Unterschied zu Threads schaffen.

Insgesamt zeigt das enorme Wachstum von Threads, dass Meta nun mit einer ernstzunehmenden Konkurrenz zu den etablierten sozialen Medienplattformen aufwartet. Es wird spannend sein zu beobachten, wie Threads sich weiterentwickelt und wie die anderen Plattformen auf diese neue Herausforderung reagieren werden.

Quelle