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Twitter entfernt sein Archiv aufgezeichneter Live-Streams

Der Kurznachrichtendienst Twitter plant laut einer Ankündigung, sein Archiv aufgezeichneter Live-Streams bald zu entfernen. Derzeit können Nutzer ihre Livestream-Aufnahmen auf der Plattform speichern. Doch diese Option soll bald nicht mehr verfügbar sein, da Twitter nach Wegen sucht, um Kosten zu sparen.

Was bedeutet das für die Nutzer?

Nutzer, die ihre alten Periscope- oder Twitter-Live-Aufnahmen behalten möchten, sollten sie daher schnellstmöglich downloaden und an anderer Stelle speichern. Es ist unklar, ob Twitter auch die Audio-Aufzeichnungen von Live-Spaces entfernen wird, aber wenn man bedenkt, dass Spaces auf der Infrastruktur basiert, die ursprünglich Periscope unterstützte, ist es möglich, dass auch diese gefährdet sind.

Der Hintergrund der Änderung

Twitter ermöglicht es den Nutzern bereits seit 2016, ihre Livestreams zu speichern, als die einzige Livestream-Option über die App Periscope verfügbar war. Periscope wurde mit dem Trend des Livestreamings bekannt, wurde später jedoch von anderen Apps überholt und schließlich 2021 vollständig eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Live-Streaming jedoch eine Funktion von Twitter direkt geworden, mit der die Nutzer ihre Übertragungen in ihre Tweets einbetten konnten.

Die Änderungen kommen wahrscheinlich als Teil eines neu verhandelten Deals mit AWS, da Twitter derzeit nach Wegen sucht, um Kosten zu sparen. Das Unternehmen hat in jüngster Zeit massive Stellenstreichungen und Verkaufsaktionen durchgeführt und doch keinen wirtschaftlichen Gewinn erzielt. Berichten zufolge wird das Unternehmen wohl erst 2023 eine realistische Chance haben, wenigstens eine schwarze Null zu erreichen. Der Umsatz von Twitter ist in den letzten zwölf Monaten um 40 Prozent gesunken, da die meisten Top-Werbetreibenden ihre Werbekampagnen nach den Ereignissen um Elon Musks Übernahme ausgesetzt haben.

Infolgedessen scheint Twitter auf vielen Ebenen zu sparen: Steht alles in Verhandlungen und Displays Analyse & API selbst sind teilweise schon kostenpflichtig.

Was ist der Plan von Elon Musk?

Vorgänger und Aktionäre machen bereits Druck auf den neuen CEO Elon Musk, mehr Möglichkeiten zur Kontrolle von Inhalten und mehr Platz für Werbetreibende anzubieten. Doch Musk plant derzeit eher, weiterhin freie Meinungsäußerung zu ermöglichen und seine eigenen Meinungen in Form von fragwürdigen Inhalten und Verschwörungstheorien auf Twitter zu teilen. Dies hat dazu geführt, dass sich viele Werbetreibende nicht mehr sicher fühlen, ihre Werbung auf Twitter zu schalten.

Musk hofft darauf, das Twitter in Zukunft mehr als eine Billion Nutzer aufweisen wird, so dass sich die Werbetreibenden alleine aufgrund der Reichweite der Plattform zurückmelden werden. Aktuell ist dies jedoch unwahrscheinlich.

Fazit

Insgesamt ist zu sagen, dass Twitter seine Strategie an vielen Stellen umgestellt hat, um zu versuchen, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Das bedeutet sowohl Kürzungen von Funktionen als auch verstärkte Bemühungen, neue Einnahmequellen zu erschließen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten. Bis dahin sollten Nutzer jedoch ihre alten Aufnahmen sichern, bevor sie von der Plattform entfernt werden.

Quelle